Hohrainli Kloten
Am Rand des Flughafens ZürichKloten liegt das fünfzigjährige Quartier Hohrainli von sozialem und baulichem Abstieg bedroht. Flug und Straßenlärm, zersplitterter Grundbesitz und baurechtliche Hindernisse blockieren die notwendige Erneuerung. Das Quartier liegt in einer nur zweigeschossigen Wohnzone, die Lärmschutzverordnung bewirkte ein Bauverbot. Neue Perspektiven eröffnete 2015 die Lockerung der Lärmschutzverordnung: Eine umfassende Erneuerung des Quartiers wurde denkbar. Das aus einem zweistufigen Studienauftrag hervorgegangene städtebauliche Strategiekonzept schlägt eine behutsame Transformation vor, die vorhandene strukturelle Qualitäten sowie die Interessen von 31 Grundeigentümer*innen einbezieht. Räumlich werden ein identitätsstiftendes Zentrum und neun «Nachbarschaften» mit unterschiedlicher Typologie und Dichte definiert. Die auf den besonderen Eigentumsverhältnissen und unterschiedlichen Entwicklungsinteressen basierende Etappierung soll das bestehende räumliche Gewebe – auch während der Umsetzung – nicht zerreißen. Um dies zu koordinieren, wurde ein maßgeschneidertes Instrument, das «soziale Entwicklungskonzept» (SQEK), gemeinsam mit allen beteiligten Ämtern und Eigentümer*innen erarbeitet. Das SQEK bildet die Basis für ein innovatives Bauzonenregularium, das die angestrebte Entwicklung rechtlich erst ermöglicht.