Obersendling München
Obersendling ist ein Ort mit Atmosphäre – diese ist nicht glatt, sondern hat Ecken und Kanten. Qualitäten werden erst beim zweiten Hinschauen deutlich. Die Gemengelage aus Gewerbe und Wohnen erzeugt Nischen, Reibungen und auch mal Kuriositäten. Mit der Vielfalt an gewerblichen Nutzungen übernimmt das Stadtquartier zahlreiche Servicefunktionen für die benachbarten Wohnquartiere. Um auf zukünftige Entwicklungen flexibel reagieren zu können, werden für Obersendling zwei Szenarien und darauf aufbauend zwei Rahmenpläne entwickelt, deren Grundlage das übergeordnete Freiraumgerüst bildet.
Im Szenario „Gewerbe“ liegt der Fokus auf der Sicherung und Revitalisierung der Gewerbeflächen. Produzierendes Gewerbe und emittierendes Handwerk sollen weiterhin auch in innerstädtischen Lagen im Sinne einer „Produktiven Stadt“ möglich sein. Der „Gewerbegentrifizierung“ durch Ansiedlung von ausschließlich Büro- und Dienstleistungsunternehmen oder reiner Wohnnutzung soll hier bewusst entgegengewirkt werden. Eine gezielte Nutzungsanreicherung durch soziale und kulturelle Einrichtungen sowie attraktive Freiräume sollen einen Mehrwert für die vor Ort Arbeitenden sowie Anwohner bringen.
Dem Szenario „Gewerbe Wohnen“ liegt die Idee einer urbanen Nutzungsmischung mit einem überwiegenden Gewerbeanteil zugrunde. Ein urbanes Stadtquartier soll sich entwickeln, in dem verschiedenen Gewerbe- und Wohnformen nebeneinander und innerhalb eines Gebäudes koexistieren können. Das Wohnen im Hybrid ist dabei ein neuer Gebietstyp, der in räumlicher Nähe zu den bestehenden Wohnquartieren einen untergeordneten Anteil an Wohnnutzung im Gewerbe vorsieht.