Halde Norddeutschland
Zwischen Kulturlandschaft und Bergbaurevier, kleinstädtischer Identität und Siedlungsteppichen erscheint die Region Moers – Kamp-Lintfort als Raum mit einer Vielzahl von parallelen Identitäten. Trotz der erheblichen Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte herrscht noch immer das Bild einer rural geprägten Landschaft vor, das aber nicht über die aktuellen Transformationsprozesse hinwegtäuschen kann: Halden und Donken als Fixpunkte territorialer Identität geraten zuneh%mend in das Wirkungsfeld einer fortschreitenden Suburbanisierung, die nach wie vor gegen die Landschaft zu arbeiten scheint und sie mit Prärien geklonter Identitätslosigkeit überzieht.
Ambivalenz
Unser Konzept stellt einen Versuch dar, dem sich verändernden Raum ein Höchstmass an Differenzierung und Identität zu Grunde zu legen: es geht nicht länger darum, neue Eintönigkeit zu erzeugen; die neue Landschaft ist kraftvoll, archaisch und besetzt mit identifizierbaren Bildern. Glaziale Spuren wie Moränenberge, pleistozäne Reliefe in Form von Donken und Kendeln und anthropogene Aufschüttungen ausgebeuteter Karbonschichten sind die landschaftsprägenden Besonderheiten am Niederrhein. Auch nach mehrfachen Überformungen und Veränderungen sind sie sichtbar und ablesbar geblieben. Sie sind das Gedächtnis der Landschaft und werden zum Leitfaden für die Entwicklung eines sich verändernden Raumes.