Olten SüdWest
Planung für einen neuen Stadtteil in Olten Süd-West bedeutet die Beschäftigung mit einem gegensätzlichen Ort: Die Nähe zur Innenstadt scheint beste Voraussetzungen für eine Stadt- Fort- Schreibung zu bieten, doch die Flächen liegen jenseits der Demarkationslinie städtischer Identität: Das Kieswerk entstand vor der Stadt und hinter Barrieren, war Landschaftsqbbau, liegt „außen vor“.
Landschaft durch Stadt!
Die Abgrabung hat ein autarkes Geländerelief hinterlassen: Hangkanten und Wälle bilden heute die markante Randfassung eines abwesenden Kontextes. Wie kann ein eigenständiger Prozess der Stadtwerdung für diesen Ort initiiert werden, der die bestehenden Kanten und Zäsuren nicht überspielt und verwischt, sondern sie als Qualität ablesbar macht?
Wir schlagen vor, die durch die Abgrabung entstandene Leere zum Ausgangspunkt der Entwicklung zu machen: Nicht die Stadt verdrängt den Landschaftsraum, sondern die Landschaft entsteht neu – durch Stadt. Das verschwundene natürliche Geländerelief wird durch eine urbane Topographie aufgefüllt, die sukzessive vom Boden der Kiesgrube bis zur bestehenden Geländekante aufwächst. Landschaft und Stadt überlagern sich, wachsen zusammen. Die Kiesbrache wird zur Schaustelle einer „urbanen Renaturierung“. Der Entwurf spiegelt bewusst die Eigenarten und Widersprüche seiner Umgebung. Landschaft existiert nicht als Kontrast zur geplanten Bebauung sondern wird zum elementaren Bestandteil einer hybriden Grundstruktur.