Rosenplatz Osnabrück
Objektplanung
Ein unbeständiger Ort, die Geschichte wechselhaft: Ursprünglich vor den Toren der Stadt gelegen, eine Fläche für Waren und Wagen, staubig; in der Gründerzeit dann steiler Aufstieg zum städtischen Platz, wie verwandelt: Boulevard, Rosen, Flaniermeile, Ort repräsentativer Öffentlichkeit. Auf verblichenen Photographien die Gründer in ihrer Zeit. In der Nachkriegszeit Verkehrsströme, der Platz autogerecht aus der Stadt gedrängt, wieder außen vor, Funktionsraum, herber Charme. An den Rändern schlichte Fassaden, die Erdgeschosse abweisend, kein Kontakt zum Platz, Schutz vor dem Verkehr, es war hier nicht immer so, sagt der Mann in der Eisdiele.
Die Durchgangsstraße macht den Rosenplatz zum Verkehrsraum. Der Anspruch, einen Ort mit Platzqualitäten zu schaffen, konkurriert mit der vorhandenen verkehrlichen Belastung. Vor diesem Hintergrund scheint eine „Platzverschönerung“ durch Gestaltung der Platz_Ränder und Aufhübschung der Oberflächen wenig hilfreich, die funktionalen Probleme zu lösen. Der Rosenplatz wird auch in Zukunft kein beschaulicher Schmuckplatz mit Wasserspiel; es geht darum, ein Stück realen und heutigen Stadtraum in seinen Potentialen zu aktivieren, letztlich um ein Entwurfskonzept, das der ambivalenten Lage des Ortes gerecht wird.