Zukunft Metro­pole Ruhr

Ort, Jahr
Ruhrgebiet 2013
Projekttyp
Ideen­wettbewerb
Partner
urbanista, lad+, Prof. Dr. Benjamin Davy, ggr
Auftraggeber
RVR - Regional­verband Ruhr
Team
Oliver Bormann, Mathias Burke, Michael Koch, Selin Projer, Simone Risse, Jakob F. Schmid
Status
abgeschlossen

NEULAND RUHR schlägt eine deutliche Fokus­sierung neuer regional­planerischer Aktivitäten vor. Zum einen fokus­siert das Konzept die spezi­fischen Stärken des Ruhr­gebiets – seine starken lokalen Identi­täten und Eigen­heiten – ohne dem Raum beliebige und kon­struierte Bilder von Metro­politanität über­zustülpen, die dem Ort nicht gerecht werden. Zum anderen fokussiert es konse­quent die ver­meintlich schwachen Räume und macht sie zu starken Orten eines gesell­schaftlichen Auf­bruchs. Das Konzept setzt an den schwer­wiegendsten Problemen im Ruhr­gebiet an: Arbeits­losigkeit, niedriges Ein­kommen, Bildungs­dispari­täten, Folgen des demo­graphischen Wandels, zu­nehmende Leer­stände und Brachen, mangelnde ÖV-­Anbindung. Diese Probleme werden zwar lokal erlitten, beein­trächtigen aber die Standort­qualität der gesamten Region und können nur regional bear­beitet werden. 

Neuland_Indikatoren
 

Neuländer als Sonderpraxisbereiche

Die multipel benach­teiligten Räume werden als Inno­vations­zone definiert, als Ex­perimentier­archipel, in dem einzelne „Neuländer“ als klein­räumige Sonder­praxis­bereiche öko­nomisch, baulich und organi­satorisch Neuland betreten dürfen. Durch Lockerung und Neu­definition von planerischen, recht­lichen und politischen Regeln wird ein neuer Rahmen für die Aktivierung endo­gener Poten­tiale zur Stärkung der regio­nalen Resilienz geschaffen. Im Jahr 2050 kann so ein Archipel der urbanen Labore entstanden sein, in denen die Konturen einer post­kapita­listischen Gesell­schaft sichtbar werden. Einge­bettet sind die Neu­länder in eine neue Form der situativen Regelung, die sich in das klas­sische Instru­mentarium der Regional­planung ein­klinkt. Im Jahr 2050 sind in den heute abge­hängten Räume wahr­hafte Neu­länder ent­standen – Modelle, die den Weg für eine post­kapitalistische und krisen­resistente Stadt­gesellschaft auf­zeigen.